Gartenzwerge mit Hitlergruß – zwei Künstler tarnen ihre Gemeinheiten in ansprechender Hülle und stellen das in „Hamburgs neuem Ort für Design“ aus.
„Designxport informiert, kommuniziert und kooperiert. Ein großes Netzwerk vieler Einzelkämpfer, 14.000 Designer arbeiten in Hamburg.“ So liest man in der Selbstbeschreibung von Hamburgs neuem Ort für Design. Würde nicht so offensichtlich auch der kritische Diskurs bei diesem Unterfangen im Vordergrund stehen, könnte man meinen, dieses Institut wäre hilflos von der Stadt gegründet worden, um bei der sagenumwobenen Kreativwirtschaft dabei zu sein.
Kunst wird auch gezeigt. Beispielsweise die Ausstellung Bad Labels. Die beiden Künstler – Hörl, der Lehrer, und Remmers, sein Schüler – brechen in ihren Objekten und Skulpturen die dekorative Harmlosigkeit etwa von Gartenzwergen mit dem Hitlergruß (Ottmar Hörl). Oder sie collagieren Markenlogos bis zur Satire (Jens-Ole Remmers). Auf der Grenze von Design und bildender Kunst lässt sich so manches trojanisches Pferd entlangschieben.
Text: Georg Kühn