Imelda Marcos hat mit ihrer Verschwendungssucht einen anderen Standpunkt als die biedere Margot Honecker und noch anders denkt Frau Ben-Ali, als Tunesierin gesegnet mit Bildung aus französischen Eliteinstituten. Die Damen bereiten eine gemeinsame Pressekonferenz vor und – Gott sei Dank – sprechen Sie keine gemeinsame Sprache, sodass ein Dolmetscher vonnöten ist. Dieser jongliert und manipuliert geschickt mit Sinn und Nuance und so entsteht eine herrliche Farce, in der sich um Kopf und Kragen geredet wird. In der theatralen Komödie mit spärlichem Bühnenbild ist viel Platz für Text, hier sprühen die drei tollen Frauen und ihr Übersetzer vor Spiellust. Ich bin wie ihr, ich liebe Äpfel ist die Regie-Abschlussarbeit von Friederike Harmstorf – und eine Zeile aus einem Gedicht von Muammar al-Gaddafi.
Text: Georg Kühn