Wenn von zeitgenössischer Kunst gesprochen wird, ist meistens die westeuropäische gemeint. Die asiatische wird als fremd übergangen oder als ebensolche verklärt, die osteuropäische ist nur dann interessant, wenn sie auch politisch ist. Ähnlich gilt die Kunst aus Afrika als traditionell oder rückschrittlich, außer sie passt sich westlichen Maßstäben an. Mit dem Festival We Don’t Contemporary möchte die Kulturfabrik Kampnagel ein Zeichen gegen Kolonialismus im Kunstbetrieb setzen und Visionen zeitgenössischer afrikanischer Kunst zeigen. Die geladenen Gastkuratoren beschäftigen sich in verschiedenen Genres mit dem Thema Postkolonialismus. Aïcha M’Barek und Hafiz Dhaou bringen junge nordafrikanische Choreografen nach Hamburg – ihr neues Stück Sacré Printemps!, das die Bewegungssprache unter den Vorzeichen des arabischen Frühlings aufgreift, wird am 27.9. aufgeführt. Außerdem bringt die Künstlerin Zohra Opuku eine performative Fashion-Installation auf die Bühne.
Text: Natalia Sadovnik