Mit Pussy Galore und Boss Hog entrümpelte Jon Spencer einst die Garage und nagte dem ollen Bluesrock die letzten Fasern von den müden Knochen. Mit der Blues Explosion fügte er die verwertbaren Einzelteile zu einer Art Neo-Blues wieder zusammen. In den Matador-Jahren zwischen 1993 und 2004 feuerte das Trio mit Alben wie Orange (1994), Now I Got Worry (1996) und Acme (1998) Garage-Klassiker im Dutzend aus der von Maßanzug und Oberhemd bekleideten Hüfte. Ein punkig spitzer Sound mit knappen Stücken, in denen nach 1:50 Minuten oft schon alles gesagt ist, dank des hohen Tempos dennoch einiges. Aktuell ziehen JSBX mit ihrem Album Freedom Tower – No Wave Dance Party 2015 um die Häuser, einer pfundsschweren, Stilgrenzen sprengenden Hommage an New York City.
Text: Ingo Scheel