Dank der internationalen Garde sind sämtliche der spärlichen Informationen des Homeparkpress-Verlags in Englisch geschrieben. Der Autor übersetzt die wesentlichen Auszüge: ein Abend mit Freunden, Fotografie, Büchern und DJ. Aller Hipness zum Trotz werden hier tatsächlich sehenswerte Arbeiten gezeigt, so wie das Beitragsmotiv von Christopher Anhalt aus Hamburg, das unter den Palmen von Florida entstanden ist. Noch nicht so definiert in ihrer Formsprache, aber nicht minder interessant, die New Yorkerin Oreo JM Cho, die letztes Jahr an der Gerrit Rietveld Academie in Amsterdam graduiert hat. Verfremdung als Raum der Sehnsucht, so könnte man die Arbeiten der Berlinerin Birgit Krause beschreiben, während der Porteño Henrik Malmström sich der krassen Ästhetik maroder Urbanität widmet. Fotografie im digitalen Zeitalter ist ein eklektisches Meer mit steigendem Spiegel, stets gespeist von einer Flut meist technisch korrekter Bilder und man kann dankbar sein, dass ein Verlag die Trüffel findet und uns so freundschaftlich kredenzt – nicht ganz unabsichtlich ganz in der Nähe der Deichtorhallen.
Text: Georg Kühn