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Art Godot

 

Was aussieht wie Öl auf LSD oder eine trickreiche Rakel- oder Ziehtechnik, ist einst am Computer entstanden und nun, nach längerer Suche, von einer Druckerei aus Westfalen in die physische Welt geholt worden. Die vom Namen des Künstlers inspirierte Art Godot lässt an Samuel Beckett denken, aber spröde und lakonisch geht es hier nicht zu. Ihre Verbindung ist der Wahnsinn, der beide Künstler zu befeuern scheint. Allerdings in ganz unterschiedlichen Formen: Ist es bei Beckett eher Autismus, so sprüht bei Gode Wilke die wilde Manie. Farbschleier in verkrümmten Figuren von vermeintlich unterschiedlichster Materialität überfordern den Betrachter auf berauschende Weise. Dichte und Farbintensität verursachen nach Kurzem ein Flimmern auf der Retina und Alkohol zu trinken erübrigt sich an diesem Abend. Wie weit man sich nach Sichtung noch an „Klimawandel, Energiewende, Urbanisierung etc …“ gemahnt sieht, liegt dann im flackernden Auge des Betrachters. Art Godot vom 25.10. – 20. 11.2015.

Text: Georg Kühn