Hamlet, das wuchtige Stück von Sein und Schein, von Wahn und Sinn, Rache und Gerechtigkeit, steht seit 1602 ununterbrochen auf dem Spielplan. Kein Wunder, viele halten es für das beste Stück Literatur überhaupt. Für dieses Juwel wird ein besonderer Aufwand betrieben, die Tragödie wird live aufgeführt im Barbican in London und direkt in ausgewählte Kinos übertragen – so auch ins Savoy in Hamburg. In der Handlung nutzt Hamlet (gespielt von Benedict Cumberbatch) selbst die Bühne, um dem Bösewicht seine Missetat zu demonstrieren, sodass in dieser Konstellation die Bühne auf der Bühne nun live in einem Lichtspielhaus in weiter Ferne aufgeführt wird. Um das zu verdauen, gibt uns die National-Theatre-Truppe um den Regisseur Lyndsey Turner nach knapp zwei Stunden eine Pause von zwanzig Minuten, damit wir danach erfrischt der finalen Auslöschung von Hamlets Sippe beiwohnen können.
Text: Georg Kühn