Wenn man ehrlich ist, gibt es so einige Dinge, die einen an dieser Party zweifeln lassen. Es beginnt schon mit dem Namen. Okaese 2.0 ist weder Fisch noch Fleisch. Käse eben. Die Autorin hatte mal eine nervige Bekannte, die okäse anstelle von okay gesagt hat. Immer. Vielleicht deshalb die Abneigung. Dann wär da noch das Männchen im Trainingsanzug und mit Käse-Goldkette auf dem passenden Flyer. Es hat keinen Hals, dafür aufgerissene, durchfeierte Augen, und ist dabei, sich die bereits brennende Zigarette falsch herum in den Mund zu stecken. Cooles Artwork mit Abfuck-Garantie? Die Electro-Sause findet dann auch noch im Knust statt – dem Laden, der vor allem für rocklastige Livekonzerte bekannt ist.
Zur Krönung checkt man das Line-up und wirft alle Zweifel über Bord. Sid Le Rock kommt nämlich aus Berlin und der hat schon bei der Fusion und sonst wo auf der Welt Fans mit seinem Mix aus melodischem Techno und Electronic Shoegaze in Ekstase gebracht. Doch er kommt nicht allein. Eine verheißungsvolle Reihe von Berliner und Hamburger DJs namens Lemmon, Bodega, Yazz Ewok, The Hand und Gwen Wayne rahmt das Set von Sid ein. Vimak visualisiert den Konzertsaal zu guter Letzt in einen crazy Technoclub um. Dieser Abend wird also eindeutig mehr als Okäse 2.0 eben.
Text: Andra Wöllert