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Verschwunden

 

Als der heute legendäre Künstler Bas Jan Ader (1942–1975) am 9. Juli 1975 in seinem kleinen Segelboot zu der Aktion In Search of the Miraculous aufbrach, machte seine Frau Mary Sue Andersen ein letztes Foto von ihm. Auf einem Gaze-Vorhang weht es jetzt im Yogastudio Y8, das regelmäßig spannende Kunstinszenierungen bietet. An der Küste von Cape Cod sieht man Ader zu seiner Atlantiküberquerung aufbrechen, je näher man herangeht, desto mehr löst das Motiv sich auf und verschwindet. Ganz wie Ader selbst. Wurde sein Boot zehn Monate später an der irischen Küste angespült, ist sein Körper nie gefunden worden. Aders kleines, aber sehr populäres Werk, in dem er sich an Bäumen entlanghangelt, vom Dach stürzt oder in eine Gracht radelt, beschäftigt sich oft mit physikalischen Phänomenen.

Text: Sabine Danek