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Tango in der Stille

 

Der Tango soll seine Wurzeln in Finnland haben? Das ist unerhört! Die drei Musiker Chino Laborde, Diego Kvitko und Pablo Greco aus Buenos Aires wollen das Gerücht, das sie bei einem Taxifahrer aufgeschnappt haben, überprüfen. Mit ihren Instrumenten gewappnet, machen sie sich auf in das ferne Land im Norden, das sich von ihrer warmen, lauten Heimat stark unterscheidet. Die Filmemacherin Viviane Blumenschein begleitete die Tango-Gruppe auf ihrem fröhlichen Road-Trip durch Finnland. So entstand der Film Mittsommernachtstango, der seit einigen Wochen in den Kinos gezeigt wird. Er lebt vom Aufeinanderprallen starker Gegensätze in den Kulturen und der überraschenden Erfahrung von Gemeinsamkeiten: Die größten Schwierigkeiten haben die Argentinier mit der Stille in Finnland. Dennoch finden sie in eben dieser die eigene Leidenschaft. Auch wenn er leiser und auf den ersten Blick unspektakulärer daher kommt, kann man den finnischen Tango durchaus ernst nehmen. Und man kann immer miteinander Musik machen – auch wenn die einen gerne sehr viel, die anderen am liebsten gar nicht reden. Bei der Sondervorstellung im Abaton ist Viviane Blumenschein anwesend.

TEXT: KATHARINA MANZKE