Meldungen zum scheinbar unlösbaren Konflikt zwischen Palästinensern und Israelis sind regelmäßiger wie trauriger Bestandteil der Nachrichten. Das beunruhigt. Wenn jedoch jemand seine persönliche Geschichte erzählt, dann erschüttert sie wie ein Erdbeben.
Der palästinensische Arzt Izzeldin Abuelaish arbeitet in einem Krankenhaus in Tel Aviv, lebt jedoch in Gaza, „dem größten Gefängnis der Welt, mit Meerblick“, wie er es beschreibt. Doch seine sinnvolle Arbeit in Israel konnte ihn nicht vor einem Angriff schützen: Am 16. Januar 2009 trafen israelische Panzergranaten sein Haus und töteten drei seiner Töchter und eine Nichte. Der Beschreibung des Zimmers mit den toten Mädchen zu lauschen, ist eine emotionale Heraus- beziehungsweise Überforderung des Publikums …
Die authentischen Aufzeichnungen des Arztes wurden für die Öffentlichkeit aufbereitet, in der Ich-Form gesprochen und verhalten gespielt vom Schauspieler Mohammad-Ali Behboudi. Zunächst erzählt er von dem alltäglichen, zermürbenden Warten an den Checkpoints der Grenzen, dann vom krankheitsbedingten Tod seiner Frau. Schließlich von einer hoffnungsvollen Perspektive, nach Kanada auszuwandern, um seinen Kindern eine bessere Zukunft bieten zu können. Eine Tochter wollte Ärztin werden, wie ihr Vater, eine andere Journalistin, um die Wahrheit zu verbreiten.
Text: Dagmar Ellen Fischer