Der Ansatz von Sharon Jones und ihren Dap-Kings hätte auch scheitern können: Auf digitale Aufnahmen und auf musikalische Einflüsse, die jünger sind als aus den siebziger Jahren, wird komplett verzichtet. Doch uninspirierte Wiedergänger mit Vintage-Instrumenten sind sie eben auch nicht: Das Soul-Ensemble aus Brooklyn mag wohl den Sound früherer Zeiten beschwören, doch die Spielfreude, Präzision und Leidenschaft der Truppe lässt jede Frage nach der Relevanz ihres Sounds fürs Hier und Heute nach wenigen Takten verstummen. „It don’t mean a thing if it ain’t got that swing“, sagt der Jazz-Standard – und Schwung hat diese Musik bis zum Abwinken. Das fünfte Album der Band, Give The People What They Want, verspricht schon im Titel, was dann vor allem live eingelöst wird: Sharon Jones & The Dap-Kings sind R&B-Crowdpleaser der besten Sorte.
TEXT: MICHAEL WEILAND