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Schwarzes Denken

 

Kampnagel widmet diesen Abend der schwarzafrikanischen Kultur – zunächst im Vortrag zur Reformagenda Ruandas „zwischen Turbokapitalismus und traditionsbewusstem Wertekanon“, im Anschluss mit der Performance Das neue schwarze Denken von Monika Gintersdorfer und Knut Klassen.

Assumpta Mugiraneza ist Sozialpsychologin sowie Politikwissenschaftlerin und stammt aus Ruanda. Der Großteil ihrer Familie wurde während des Genozids an den Tutsi ausgelöscht. Sie setzt sich 20 Jahre nach dem Völkermord mit diesem dunklen Kapitel der afrikanischen Geschichte auseinander – und das in einer Zeit des Turbokapitalismus, in der die Regierung Ruandas damit beschäftigt ist, ausländische Investoren ins Land zu locken. In ihrem Vortrag, der aus dem Französischen ins Deutsche übersetzt wird, stellt sie unter anderem die Frage, ob neue Konflikte zwischen Arm und Reich den Prozess der Aussöhnung bereits wieder gefährden. Um 20 Uhr performen schließlich deutsch-ivorische Künstler eine Chefferie – „eine politische und administrative Einheit, die es in Afrika vor der Kolonisierung gegeben hat, und die dort auch heute parallel zu den staatlichen Organisationen nach eigenen Grundsätzen weiterarbeitet: viele Chefs – kein Unten.“

TEXT: LENA FROMMEYER