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Kunsthalle, MKG, Deichtorhallen

 

Es ist Sonntag, Zeit die Führung abzugeben, sich einfach mal leiten lassen – durch eine der vielen aktuellen Kunstausstellungen der Stadt. Am kommenden Sonntag gibt es drei von dieser Sorte durch die Schauen über den Jugendstil (12 Uhr), die Fotografin Sarah Moon (15 Uhr) und den Maler Emil Nolde (14 Uhr), die an dieser Stelle dringend empfohlen werden.
Im Museum für Kunst und Gewerbe wurde die Ausstellung zur Jugenstil-Epoche neu kuratiert. Die kleine, feine Schau Die große Utopie leitet nun ganz neu in diese Epoche ein und erzählt, wie der Jugendstil von gesellschaftlichen Utopien geprägt war und gegen die Industrialisierung anzukämpfen versuchte.
Die Deichtorhallen widmen sich dieser Wochen mit rund 350 Fotografien und fünf Filmen der Fotografin Sarah Moon, die vor allem durch ihre Werbeaufnahmen für Cacharel, Dior, Chanel, Comme des Garçons, Issey Miyake und Valentino bekannt (und berühmt) wurde. Dass sie auch Kurz- und Dokumentarfilme drehte, und ein eigenes künstlerisches, fotografisches und filmisches Werk frei von Auftragsarbeiten entwickelte, ist weniger geläufig und wird in der aktuellen Ausstellung aufgegriffen.
Der Maler Emil Nolde wird in einer Ausstellung in der Hamburger Kunsthalle vorgestellt – genauergesagt seine Beziehung zu Hamburg, aber auch zu den Nationalsozialisten. Der Nordschleswiger war einer der führenden Expressionisten, der seine Werke vor allem mit der Aquarelltechnik malte. 200 Arbeiten hat die Kunsthalle zusammengestellt: Tuschezeichnungen mit Elbdampfern, Schlepper in Öl und in dramatischen Farben im Hafen liegend. Gelebt hat Nolde nie in Hamburg, aber er besuchte die Stadt immer wieder.
Und für alle anderen gilt es, die Gelegenheit zu nutzen, mal wieder eines dieser Häuser zu besuchen. Die öffentlichen Führungen kosten schließlich auch nicht extra.


Text: Andra Wöllert