Kulturschock? Ein moderner Heimatfilm aus Österreich mit Nora von Waldstätten in der Hauptrolle offenbart alte Familiengeheimnisse.
Beinahe erklärt schon der halbe Schuhschrank die ganze Frau: Sonja (Nora von Waldstätten) arbeitet als Schauspielerin in Berlin. Sie ist ambitioniert, wirkt zielstrebig und kontrolliert. Eines verheirateten Verehrers, mit dem sie eine für sie ganz unbedeutende Affäre hatte, weiß sie sich souverän zu entledigen. Sachlich und selbstbeherrscht nimmt sie es sogar hin, von seiner Ehefrau beschimpft und geohrfeigt zu werden. In Sonjas Schuhschrank steht neben den Stilettos auch ein Paar alter derber Wanderstiefel. Der österreichische Regisseur Götz Spielmann (Revanche) variiert in Oktober November ein altbekanntes, schon oft im Kino verhandeltes Thema: die Rückkehr einer erfolgreichen, weltläufigen Frau in die Enge ihrer dörflichen oder ländlichen Heimat. Denn nachdem ihr Vater (Peter Simonischek) einen schweren Herzanfall erlitten hat, reist auch Sonja zurück in das Alpental, aus dem sie stammt und wo ihre Schwester (Ursula Strauss) den väterlichen Gasthof am Leben erhält. In diesem Schwebezustand zwischen Leben und Tod sieht sich Sonja mit Fragen nach ihrer Herkunft und Identität konfrontiert.