Die Klimakatastrophe oder der Palästinenserkonflikt sind ungewöhnliche Themen für die Bildergeschichten dieser Ausstellung im Gängeviertel.
In einem Bilderbuch tanzen nicht immer bunte Mäuse auf dem Tisch oder ein Hasenkind sagt seiner Mutter, wie lieb es sie hat. Gezeichnete Geschichten können mit reduzierten Farben und dem Aufgreifen politischer Entwicklungen auch voller Ernst sowohl Kinder als auch Erwachsene zum Nachdenken anregen. Die Illustratoren Jonas Lauströer und Tobias Krejtschi zeigen in ihrer Gemeinschaftsausstellung Das politische Bilderbuch im Raum linksrechts (Gängeviertel) ausgewählte Original-Illustrationen aus zwei Werken, die in dieses Raster passen:
„Manntje, Manntje, Timpe Te, Buttje, Buttje in der See. Meine Frau, die Ilsebill, will nicht so, wie ich gern will“, jammert der alte Mann im Märchenklassiker Von dem Fischer und seiner Frau. Der Illustrator Jonas Lauströer und die Autorin Renate Recke erzählen die Geschichte der Gebrüder Grimm neu mit dem Fokus auf heutige Klimaprobleme.
Einen Blick in Richtung Nahost werfen der Illustrator Tobias Krejtschi und die Autorin Karin Gruß in ihrem Bilderbuch Ein roter Schuh (Foto). Sie thematisieren den schon lange ungelösten Palästinakonflikt am Beispiel des Jungen Kenan, der gerne Basketball spielt, aber in einem umkämpften Gebiet lebt und Opfer einer Bombe wird.
Die Ausstellung ist noch bis zum 5. Juli donnerstags bis samstags von 17 bis 20 Uhr zu sehen. Zur Finissage laden die Zeichner und Autorinnen zum Werkstattgespräch nebst Lesung.
Text: Lena Frommeyer