Nachbarschaftshilfe 2.0: Studierende der HFBK bieten öffentliche Gestaltungsberatung auf St. Pauli – für ein Stück Selbstbestimmung in der Gentrifizierung.
Auf St. Pauli tut sich was – und nicht nur Gutes. Zumindest nicht aus der Sicht alteingesessener Einwohner, Shopbetreiber und all derjeniger, die das Viertel als Heimat bezeichnen. Abrisse, steigende Mieten und Eigentumsneubauten stehen auf der Tagesordnung. Hilflos zusehen und resignieren? Nicht, wenn das Designprojekt der HFBK ein Wörtchen mitzureden hat.
Jeden Mittwoch bieten Design-Studierende der HFBK Nachhilfe der etwas anderen Art. Im Rahmen der Beratung werden mit Familien, Studenten-WGs oder Ladenbesitzern Gestaltungsfragen in kleinem und großem Stile diskutiert. Design betrifft öffentliche und private Plätze gleichermaßen, die Sitzungen bieten in diesem Sinne eine gemeinsame Plattform und sollen dazu animieren, die Entwicklung des Stadtteils und des Lebensumfeldes im eigenen Interesse voranzutreiben. Das Projekt bietet Anwohnern damit das Handwerkszeug, um aktiv in die Entwicklung des Viertels einzugreifen und auf das zu reagieren, was die Stadt ihnen baulich vor die Nase setzt.
Text: Tanja Ehrlich