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Love is a Battlefield

 

15 Künstler beschäftigen sich im Gängeviertel mit dem, was von der Liebe übrig blieb. Die Ausstellung läuft noch bis zum 27. Juli.

Kein Weg ging 1983 an Pat Benatars Mega-Hit Love is a Battlefield vorbei, in dem sie, durchaus auf der Feminismuswelle der Zeit surfend, die Liebe als Schlachtfeld besang – und im Video dazu erst als Prostituierte arbeitete und dann einen Zuhälter langmachte. Ein Abgesang auf die Liebe ist auch die gleichnamige Schau im Gängeviertel, beziehungsweise auf deren Vermarktung, darauf wie Romantik, Emotionen und Sehnsüchte ohne jedes Gefühl vermarktet werden, durch die mediale Dauerschleife gedreht, wie sie instrumentalisiert werden und dabei ganz schleimig und klein. 15 Künstler hat Belinda Grace Gardener für die Störbilder der Liebe versammelt. Den Abgründen wird dabei ein ebenso großer Raum gegeben wie den Absurditäten, auf die emotionalen Trümmerfelder wird genauso geschaut wie auf die Glücksvision, auf das große Gefühl und das eventuelle Happy End. Das geschieht in Arbeiten von Carly May Borgstrom, die mit ihren Filmen bereits bei den Internationalen Oberhausener Kurzfilmtagen vertreten war, bei Cordula Ditz, deren Faible für Horrorfilme unübersehbar ist, ob dabei Schimmel dem Meer entsteigen oder rote Ballons fliegen oder in den abstract activism-Performances der Dänin Louise Vind Nielsen.

Text: Sabine Danek