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Ja, Panik

 

Um sie die Welt, in ihnen Galaxy. Ja, Panik spielen auf Kampnagel und bringen „Libertatia“ mit, für sich „und all die anderen sisters & brothers“.

“Dieses Video ist möglicherweise für einige Nutzer unangemessen“ warnt YouTube, bevor man sich Ja, Panik im Video zu Libertatia, den Titeltrack vom aktuellen Album, anschauen darf. Diese Warnung, verbunden mit dem, was einen erwartet – nämlich eine WG-Badewannen-Szenerie, innerhalb derer die drei nur mit Schaum bedeckt und bedeutungsschwanger blickend eine Choreografie zum besten geben – dürfte ganz dem Geschmack der aus dem Burgenland stammenden Wahlberliner sein. Wenn es sich nicht gar um gekonnte Methodik handelt. Ja, Panik brechen gerne mit Erwartungen, schüren eine Außenwahrnehmung, die sie dann schmunzelnd wieder zerwerfen. Wer mit ihnen über ihr Manifest diskutieren möchte, ihren Stammplatz in der Diskurs-Pop-Loge untermauern möchte, dem erklären sie, dass Sie sich doch gar nicht so viel bei allem gedacht hätten. Das fünfte Album der Band, das vor politischer Eindeutigkeit, vor Systemkritik fast überläuft, haben sie zuckersüß musikalisch ausgemalt, voller Harmoniegesänge und fröhlichen Mitsingmomenten. Und natürlich macht genau das alles Ja, Panik wieder – ob sie wollen oder nicht – zu einer der hörenswertesten Bands, die momentan hierzulande Platten veröffentlicht.

Text: Miriam Mentz