Rassistische Morde in Hamburg: Vom Erinnern und Vergessen. Diskussionsveranstaltung mit Frank Keil, Ünal Zeran und Kien Nghi Ha.
Längst verdrängt, vergessen, verschwiegen: In der Nacht zum 22. August 1980 verübte ein Trio der neonazistischen „Deutschen Aktionsgruppen“ einen Brandanschlag auf eine Flüchtlingsunterkunft in Hamburg-Billwerder. Zwei der 240 dort untergebrachten Menschen fanden dabei den Tod: der 22-jährige Ngoc Nguyên und der 18-jährige Anh Lân Dô. Bis heute erinnert nichts vor Ort (und auch sonst nirgends in Hamburg) an den rassistischen Doppelmord vor 34 Jahren, das Gebäude ist heute ein Hotel. Um die damaligen Ereignisse in Erinnerung zu rufen und dem Mythos entgegenzuwirken, der NSU-Mord an Süleyman Taşköprü sei der erste und einzige rassistisch motivierte Mord in Hamburg gewesen, ist am 12. August der Journalist Frank Keil zu Gast im Centro Sociale, der über seine Recherchen zum damaligen Brandanschlag in der Halskestraße berichten wird. Weitere Teilnehmer: der Rechtsanwalt Ünal Zeran und der Politik- und Kulturwissenschaftler Kien Nghi Ha.