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Bill Callahan

 

Der charmante Weirdo, der seine Platten früher unter dem Namen Smog veröffentlichte, gastiert zur Präsentation seines neuen Solo-Albums im Mojo Club.

Aus verschiedenen amerikanischen Songwriting-Traditionen von Country über Folk zu Soul und Rock ’n’ Roll schöpft Bill Callahan Inspiration. Die Songs des US-Musikers, dessen eindringlich-geistesabwesender Bariton schon Faszinosum genug ist, sind auch auf seinem aktuellen Album Dream River wunder- und sonderbare Erzählskizzen. Mit tollen inszenatorischen Einfällen – wie wenn Callahan mehr summt als singt „The only words I’ve said today are ‘beer’ and ‘thank you’“, und das dann über ein paar weitere Takte dem Hörer vorführt. Dazu spielt Callahan einen um die E-Gitarre gebauten leisen Verweigerungsrock, aufs Nötigste reduziert, mit ein paar kleinen Arabesken (etwa eine traurige Fiddel als Luxusgut). Dennoch ist das weit entfernt von dem Lo-Fi-Folk, den er zu Beginn seiner Karriere unter dem Namen Smog aufnahm. Ein charmanter Weirdo ist er geblieben.

Text: Michael Weiland