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Deafheaven

 

Das junge Quintett aus San Francisco vermittelt zwischen Post-Rock, Black Metal, Screamo und Shoegaze – live im Hafenklang.

Sunbather, Deafhavens Platte aus dem vergangenen Jahr, fand ihren Weg auch zu Leuten, die mit Metal sonst nicht so viel am Hut haben. War einigen auch nicht recht: auf einmal Black Metal abfeiern, aber nicht mal Slayer auf dem iPod haben. Grabenkämpfe zwischen Hipstern und Metalheads mal außen vor gelassen, ist Sunbather eine sehr versöhnliche Platte: Irgendwo zwischen Post-Rock-Melodien mit Shoegazer-Akkordwechseln, Double-Bass-Attacken und Geschrei, bis die Kehle blutet. Das ergibt einen epischen Wutbrocken, der gar nicht so weit weg von Instrumental-Apokalyptikern wie Godspeed You! Black Emperor im Berserker-Modus ist. Im Ansatz ist das ein bisschen experimentell und arty, in der Ausführung aber absolut bauchgesteuerte Musik. Den Kopf braucht es gar nicht, nur zum Moshen. Gibt im Hafenklang bestimmt ein paar aufopferungsvolle Mattenträger, die den Indie-Kids zeigen, wie das geht.

Text: Michael Weiland