1990 drehte Derek Jarman eine queere Passionsgeschichte im eigenen Garten. Seine subjektive Eden-Vision ist im Metropolis Kino zu sehen.
Als der 1994 verstorbene britische Filmemacher Derek Jarman (Jubilee, The Tempest – Der Sturm, Caravaggio, Wittgenstein) in den 1980er Jahren eine Gartenparzelle samt einer im Jahr 1900 erbauten hölzernen Fischerhütte im südenglischen Dungeness erwarb, freute er sich darüber, dass es dort – in der Nähe eines Atomkraftwerks – so gut wie keine Spaziergänger gab. Inzwischen ist der Garten an der Küste von Kent, den Jarman mit Feuersteinknollen, Treibholz und verrosteten Eisenobjekten künstlerisch gestaltete, ein Wallfahrtsort für unorthodoxe Gartenfreunde aus aller Welt geworden. In seinem Film The Garden aus dem Jahr 1990 hat Jarman das karge Areal zum Schauplatz einer queeren Passionsgeschichte gemacht und dort seine sehr subjektive Vision eines Garten Eden entworfen. Selten sind sich Garten- und Filmkunst so grün gewesen!