Sechs Freunde aus einem Kaff in Wisconsin treten auf die kleine Bühne der Prinzenbar – das wird eng, und ausgesprochen nett.
Im besten Fall sind Bands mehr als Zweckgemeinschaften, im schlechtesten Metallica oder Dinosaur Jr. – jedenfalls wenn man Harmonie (also, die Fähigkeit, es länger als eine Bandprobe gemeinsam in einem Raum auszuhalten) als irgendeine Art von Maßstab anlegt. Phox haben sicherlich einiges an Zofferei erledigt, aber so ist das eben unter Freunden: Das Sextett kommt aus einem winzigen Kaff in Wisconsin, zerstreute sich in alle Winde, um schließlich wieder zusammenzufinden, um gemeinsam Musik zu machen. Ihr Debütalbum klingt darum nachvollziehbar warm: Phox ist ein leicht sentimentales Amalgam verschiedenster Einflüsse von Weltmusik zu Soul, Folk und Indierock, das manchmal klingt wie Vampire Weekend als Nachtclub-Band. Mit einem Mädchen am Mikrofon. Können manche engen Freundschaften wie ein einziger Insider-Witz klingen, sind Phox einladend freundlich. Einfach mal dazusetzen.
Text: Michael Weiland