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Ocean Versus Daughter

 

In der Hasenschaukel findet man sich diesen Samstag am Klavier zusammen, um charmantem Indiepop zu lauschen.

Treffen sich drei Amerikaner, ein Tscheche und ein Brite in Prag und beschließen zusammen Musik zu machen. So in etwa lässt sich die Biografie von dem Indiepop-Quintett Ocean Versus Daughter zusammenfassen, die nach einer netten Geschichte klingt, nach einer, wo man gerne bei einem Tee das ein oder andere Detail erfragt, aber natürlich zunächst nichts über die Musik verrät. Wenn man sich nun aber bereits ein wenig in das Debütalbum Slightly Parted hineingehört hat, in die um das Piano tanzenden Melodien, die Stimme von Virginian Flanna Sheridan kennt, die vielleicht ein wenig an Feist erinnert, und die einzelnen Gitarren, Cellos und Violinen lauschend studiert hat, könnte man vermuten, dass der eine oder andere Part von der Heterogenität ihrer Teilhaber, den verschiedenen musikalischen Welten, in denen alle fünf gelebt haben und auch immer noch Erfahrungen sammeln, durchaus profitiert. Ocean Versus Daughter ist kein fest verschraubtes Konstrukt, sondern mehr ein Zusammenschluss, der je nach Auftrittsort auch mal kurzzeitig neu zusammengesetzt wird. Jeder spielt hier auch in anderen Bands, doch wenn man als Ocean Versus Daughter auf der Bühne steht, findet sich für einen Abend dieser am Piano verknotete rote Faden, der zu träumerischen und bestimmt melancholischen Liedern schwingt.

Text: Miriam Mentz