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Again: Wilde 13

 

Erst in Buchform, dann als Film und nun auch im Theater: In der Buslinie 13 wird der Charakter von Wilhelmsburg sichtbar – auch die Probleme durch Gentrifizierung.

Bedingt durch Großprojekte wie die IBA und die Internationale Gartenschau war das öffentliche Interesse an Wilhelmsburg in den vergangenen zwei Jahren besonders groß und die Elbinsel wurde mit vielen Klischees aufgeladen. Welche Veränderungen das nach sich zieht, und welche Ängste das bei den Wilhelmsburgern auslöst, thematisiert der aus Kerstin Schaefers Magisterarbeit entstandene Dokumentarfilm und nun auch das Theaterstück Die Wilde 13. Vom Sitzen auf angestammten Plätzen. Regisseur Jan Gehler, der in Dresden lebt, möchte kein spezielles Wilhelmsburg-Stück zeigen. Es geht ihm um „Stempel und Masken“, die den Wilhelmsburgern von außen verpasst werden. Klischees werden mit tatsächlicher Lebenswirklichkeit vermischt und auch der Hype um die Vielfalt auf der Elbinsel wird kritisch beleuchtet. In dem Bühnentext von Olivia Wenzel werden collagenartig verschiedene Geschichten rund um das neue und alte Wilhelmsburg verwoben. Eine unheilvolle Schlüsselrolle spielt dabei die ominöse I. Zielinsky, die aus dem Bus heraus Wilhelmsburg als ziemlich exotisch erlebt … Das klingt nach einem hochaktuellen, fröhlich kritischen Beitrag zur stets aufs Neue entflammenden Gentrifzierungsdebatte. Die Premieren am 21. September um 16 und 20 Uhr sind ausverkauft. Im Anschluss steigt im Ballsaal eine Soulkitchen-Exil-Party.

Text: Katharina Manzke