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„Die kosmische Oktave“

 

Wer passt zu wem und aus welchen Gründen? Goethes „Wahlverwandtschaften“ in einer Inszenierung des Berliner Regisseurs Ulrich Rasche.

Ob das wohl immer noch so ist, dass Schüler bei der Lektüre des Werther vor Rührung heulen, während sie bei den Wahlverwandtschaften angestrengt ächzen? Statt des großen Gefühls, das alles andere mitreißt, nähert sich Goethe in letzterem Buch sehr planvoll den Fragen um Liebe und Beziehung. Was passt zusammen und was nicht? Und was ist, wenn sich aus alten Konstellationen neue bilden? Auf einer anderen Ebene thematisiert das auch ein Deutschland im Wandel. Die Dekonstruktion von Altem und das zeitgleiche Entstehen von Neuem interessiert den Berliner Regisseur Ulrich Rasche an dem Stück. Sein Theaterprojekt Die kosmische Oktave, das laut Kritikerstimmen „aufwühlend und betörend“ sein soll, basiert auf Goethes großem Bildungsroman, ist aber doch völlig anders: mit einem ganz neuen Text von Nis-Mommen Stockmann und viel Musik des amerikanischen Komponisten Ari Benjamin Meyers, unter anderem bekannt durch die Einstürzenden Neubauten. Das Stück wird im Rahmen des Vernetzt# Zukunftcamp aufgeführt.

Text: Katharina Manzke