Das Telefon klingelt. Im Display erscheint eine Nachricht: „Bitte nehmen Sie das Gespräch entgegen.“ Man führt den Hörer ans Ohr und eine fistelige Stimme sagt: „Dagobert hier. Es geht um die nächste Geldübergabe …“ Dann lauscht man dem Originaltelefonat zwischen Kaufhauserpresser Arno Funke und dem Polizei-Ermittler. Solche interaktiven Elemente sind die Stärke vom neuen Polizeimuseum Hamburg. Bisher waren die Exponate als Lehrmittelsammlung der Aus- und Fortbildung dem Polizeinachwuchs vorbehalten. Besonders im Dachgeschoss jagt ein Schauer den nächsten: Werkzeuge, Tatwaffen sowie Ton- und Filmaufnahmen der acht spektakulärsten Kriminalfälle der Hansestadt werden präsentiert und die dazugehörigen Geschichten erzählt. In den Vitrinen liegen die Säge des Frauenmörders Honka, die gefälschten Hitler-Tagebücher und auch die Waffen des „St.-Pauli-Killers“. In den Etagen darunter lernt der Besucher die Techniken der Tatort und Spurensicherung kennen. Außerdem zeigt das Museum ausgewählte Exponate aus 200 Jahren Polizeigeschichte – von der Pickelhaube aus der Kaiserzeit über den Nachbau einer originalgetreuen Sechziger-Jahre-Polizeiwache (Foto) bis zum modernen Kampfanzug.
TEXT: LENA FROMMEYER
Ausstellung: Di-Do, So 11-17, Fr+Sa 10-18 Uhr