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„Schatten in Teheran“

 

Mitra Gaast schrieb ein Buch über eine alte Frau, die beim Backen darüber nachdenkt, wie die Iranische Revolution ihre Familie berührt und verändert.

In ihrem literarischen Debüt erzählt die Kölner Autorin eine Familiengeschichte zu Zeiten der Iranischen Revolution und verknüpft raffiniert politische Ereignisse mit persönlichen Lebensentwürfen. Tragisch und schön ist das Ritual ihrer Hauptfigur, der achtzigjährigen Banu Halwa, die jedes Mal, wenn es einen Todestag zu betrauern gibt, etwas backt und ihre süßen Kreationen in der Nachbarschaft verteilt. Banu Halwa lebt in Teheran, inmitten der iranischen Revolution, inmitten des Krieges. Beim Backen geht sie in sich, kommt zur Ruhe, reflektiert den politischen Ausnahmezustand ihres Landes, wie er ihre Familie verändert hat, das Leben ihrer Kinder und Enkel prägt und berührt: Der Eine will als Arzt Leben retten, die Anderen möchten einen unbeschwerten Familienalltag leben und gehen weite Wege, um ihr Glück zu finden. Mitra Gaast liest am 17. Oktober aus ihrem Debütroman Schatten in Teheran in der W3, Werkstatt für internationale Kultur und Politik. Man darf gespannt sein, wie die einfühlsame Sprache des Buches klingt, wenn man sie aus dem Munde der Autorin hört.