SOHN machte sich anfangs rar. Einige Interviews, auf Soundcloud kursierten wenige Stücke, dann gibt er ein Konzert im Berghain, ist auf Tour in den USA und steht beim Latitude Festival auf der Bühne. Sein dezentes Auftreten macht den anonymen Londoner mit Wahlheimat Wien umso interessanter. SOHN macht seelenvolle Maschinenmusik und steckt sein Revier zwischen R ’n‘ B und Elektronik ab. Die klangverliebte und experimentierfreudige Produktion ist interessant: Die Beats sind nicht von der Stange, Cuts und Samples dienen als Instrumente. Alles ist an seinem Platz, dazu singt der Musiker mit klarer Stimme. Die Qualitäten des Newcomers haben sich im Kollegenkreis rumgesprochen: Für Banks produzierte er deren Hit Waiting Game, Rhye und Lana Del Rey ließen sich von ihm remixen. Am 4. April erschien nun sein Debütalbum Tremors bei 4AD. Zurückhaltend wirkt übrigens auch da das Artwork, SOHN ist Fan der analogen Aufnahmen des italienischen Fotografen Christian Pitschl.
TEXT: LENA FROMMEYER