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Eigenarten Festival

 

„Künstlerische Differenzen“ können auch etwas Schönes sein: etwa, wenn man wie hier die ganze Bandbreite internationaler Kunst in Hamburg zu sehen bekommt.

Was uns unterscheidet, macht uns interessant: Das interkulturelle Festival Eigenarten feiert zum 15. Mal den Vielklang internationaler Künstler, die in Hamburg arbeiten und aufeinandertreffen. So entsteht ein buntes Kaleidoskop von Werken aus den Bereichen Tanz, Musik, Bildender Kunst, Multimedia und Literatur – 41 Produktionen, darunter viele Premieren, sind dieses Jahr zu sehen, unter anderem im Sprechwerk, im Thalia an der Gaußstraße, im Nochtspeicher und vielen weiteren Spielstätten. Den Kultur-Clash in einer einzigen Band praktizieren Les Tristes Cannibalistes, die am 28. Oktober um 20 Uhr im W3 auftreten: Französischer Chanson, amerikanischer Rock, iranischer Folk und indischer Bollywood-Kitsch ergibt eine überraschend zwingende Mischung. Etwas übersichtlicher ist der Instrumentenpark der Gruppe Taikoon: Die fünf Perkussionisten entfachen auf japanischen Taiko-Trommeln einen groovenden Rhythmussturm (30. Oktober, 20.30 Uhr; Goldbekhaus). Das Schauspiel Mare Nostrum? Aufgenommen. Abgeschoben. Vermisst. (Foto) im Sprechwerk arbeitet die Flüchtlingsdramen um Lampedusa mit Tanz, Musik und dokumentarischen Fragmenten auf (26. und 27. Oktober, 20 Uhr). Es gibt viel zu sehen und zu lernen. Vor allem die Einsicht: So unterschiedlich sind wir alle gar nicht. Die Eröffnungsfeier findet am 23. Oktober im Nochtspeicher statt – der Eintritt ist frei, die Veranstalter bitten um Reservierung per E-Mail.  

Text: Michael Weiland