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„Die lächerliche Finsternis“

 

In Wolfram Lotz‘ Stück zeigt die Moderne ihre hässliche Fratze während einer Reise an das Ende der Menschlichkeit auf der Bühne des Thalia in der Gaußstraße.

Frei nach Joseph Conrads Herz der Finsternis und Coppolas Apocalypse Now fahnden zwei Soldaten der Bundeswehr im Hindukusch nach einem abtrünnigen Oberstleutnant, der im Wahn zwei Kameraden tötete und verschwand. Sie sollen den Dysfunktionalen beseitigen. Es ist eine Reise an das Ende der Menschlichkeit, zu Tod, Krieg und Gewalt. Das Thalia in der Gaußstraße führt den Zuschauer gemäß seiner Leitidee „Theater im multinationalen Zusammenhang“ direkt in den dunklen Schlund der Globalisierung. Wie wird Regisseur Christopher Rüping diesen eigentlich als Hörspiel konzipierten „Zynismus in unverschämt naivem Gewand“ (Die Presse) auf die Bühne bringen? Am Wiener Akademietheater wurde Die lächerliche Finsternis kürzlich mit großem Kritikererfolg uraufgeführt, man darf auch hier auf ein unerhörtes Erlebnis hoffen.

Text: Raimar Biedermann