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Trümmer

 

Die Hamburger Indie-Rocker spielen die Songs ihres kürzlich erschienenen Albums „Wo Ist Die Euphorie“ live im Molotow. Support: Lafote.

Hamburger Schule, was ist nur aus Dir geworden? Gar nichts so verkehrtes, wenn wir mal ehrlich sind: Die Sterne haben dieses Jahr ein mehr als ordentliches Album abgeliefert, Blumfeld spielten eine beeindruckende Reunion-Tour und überhaupt kommt nach wie vor eine Menge guter Musik hierher. Aber wo ist das Neue, das Bilderstürmerische, für das man damals eben einen eigenen Begriff brauchte? Bei Trümmer findet man es auch nicht. Das ist nicht schlimm, ihr gleichnamiges Debüt macht sehr viel richtig: Paul Pötsch, Tammo Kasper und Maximilian Fenski spielen melodischen Indierock, Pötschs Texte sind sehnsüchtig, klug und beweisen mehr Haltung als das Gros deutschsprachiger Rockmusik. Eine Revolution ist das noch nicht, auch wenn Trümmer Widerstand predigen. Dass man das als Manko anmarkert, wo man andere Bands gar nicht erst mit derlei absurden Ansprüchen behelligt, hat einen einfachen Grund: Diesen Typen hätte man es fast zugetraut.

Text: Michael Weiland