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Gereon Klug

 

Der Gründer der Hanseplatte schrieb jahrelang in seinen Newslettern über die Beschissenheit der Welt. Die E-Mails wurden Kult und das Buch „Low Fidelity“ ward geboren.

Gereon Klug schrieb für Hanseplatte, seinen Plattenladen im Karoviertel, die lustigsten Newsletter der Welt. Low Fidelity fasst die gesammelten Briefe in Buchform zusammen. Im Golem liest der humorvolle Schnauzbartträger am 3. Dezember aus den Newslettern, die viel mehr sind, als „Das-sind-unsere-neuen-Platten-Nachrichten“. Gereon Klug dazu: „Ich konnte zu den Platten nichts mehr sagen und ich dachte, das liest eh keiner mehr, schreibste halt irgendwas. Und dann kamen tatsächlich Reaktionen. Dass das Steinzeitmedium E-Mail überhaupt noch wer öffnet, obwohl man Hunderte davon am Tag kriegt und alle facebooken – ich bin erstaunt und froh darüber, dass mir das eine Zeitlang gelungen ist.“ Nun, worüber schrieb der Mensch, der auch als Tourmanager des Komiker-Trios Studio Braun arbeitete? Er habe sich an der Beschissenheit der Welt und den Zumutungen der Moderne abgearbeitet. „Wir sind umzingelt von schlimmen Sachen, sexuell, religiös, optisch, ästhetisch, politisch.“ Also reichlich Stoff, an dem er sich austobte.

Text: Lena Frommeyer