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Frauenmörder Honka

 

Spaß, der im Hals stecken bleiben könnte: Die Geschichte um den „Frauenmörder von Altona“ läuft im Lichthof-Theater als reißerische Heimatoperette.

Das Leben schreibt dann doch immer noch die hässlichsten Geschichten: Als 1975 bei einem Wohnungsbrand in Ottensen die zerstückelten Überreste mehrerer Hamburger Prostituierten gefunden wurden, verpackt in blaue Abfallsäcke, stürzten sich die Zeitungen auf den schnell gefassten Serienmörder Fritz Honka. Nicht nur der Boulevard überschlug sich darauf in unmenschlichen Beschreibungen des Killers und stattete den „Blaubart von Altona“ mit „riesigen Fingernägeln“ und „Händen wie Schaufeln“ aus. Das True-Crime-Drama von nebenan bringt das Lichthof Theater nun als Heimatoperette auf die Bühne, die ihre eigene Mordlust satirisch kommentiert: Honka – Der Frauenmörder von Altona basiert auf Fakten und Hörensagen und gefällt sich als reißerisches Singspiel, das in der Bloßstellung von Voyeurismus und Sensationsgier selbige genussvoll befriedigt.

Text: Michael Weiland

HONKA – Frauenmörder von Altona from Fritz Honka on Vimeo.