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„Honka“

 

Die Kriminaloperette über den Altonaer Serienmörder ist ein Mordsspektakel. Weitere Vorstellungen finden am 19., 20., 26. und 27. Dezember statt.

Während im Dezember harmlose Weihnachtsstücke auf den Hamburger Spielplänen stehen, bürstet das Lichthof Theater die allzu besinnliche Stimmung traditionell gegen den Strich. Honka – Frauenmörder von Altona sorgt 2014 dort für die Bescherung. Autor, Regisseur und Bühnenbildner Marcel Weinand bringt bereits zum 13. Mal wenig Märchenhaftes, dafür extrem Unterhaltsames auf die Bühne. Nach Mord nach Spielplan im Jahr 2013 ist Honka nun der zweite Teil einer Trilogie über Serienmörder. 2014 inszeniert er ein Mordsspektakel, zu dem Lichthof-Komponistin Eva Engelbach Songs samt Texten liefert.

Zwischen 1970 und 1975 ermordete Fritz Honka vier Frauen, die nach ihrem Verschwinden niemand vermisste. „Diese Frauen, die ja naturgemäß nie zu Wort kamen, werden wir als Opferchor auftreten lassen“, erläutert Marcel Weinand. Über die Motive des Mörders wurde viel spekuliert, um (verweigerten) Sex soll es gegangen sein. Marcel Weinand zweifelt: „Das ist doch kein Motiv, um eine Frau zu zerteilen, sie in Plastiksäcke zu füllen und hinter eine Gipskartonwand zu packen.“ Dort wurden die Leichenteile 1975 per Zufall in Honkas Wohnung entdeckt. Es folgte ein Medienspektakel enormen Ausmaßes, sogar ein Lied kam auf den Markt: Gern hab‘ ich die Frauen gesägt. Nun wird der historische Kriminalfall zum Musiktheater. Und wenn er nicht 1998 gestorben wäre, dann …

Text: Dagmar Ellen Fischer