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„Einer flog übers Kuckucksnest“

 

Hilflose Patienten, herrische Schwestern: Miloš Formans Verfilmung des Psychatrie-Romans von Ken Keseys läuft in deutscher Fassung im Metropolis Kino.

Milos Formans Meisterwerk Einer flog übers Kuckucksnest von 1975 nach dem Roman des Schriftstellers, Aktionskünstlers und LSD-Experimentatoren Ken Kesey gilt aus gutem Grund als König unter allen Irrenhausfilmen: Draufgänger McMurphy (natürlich toll gespielt von niemand Geringerem als dem damals 36-jährigen Jack Nicholson) lässt sich als unzurechnungsfähig in eine staatliche Nervenheilanstalt einweisen, um einer Haftstrafe zu entgehen. Was er dort in der Klappse erlebt – hilflose Patienten, Angst, Verzweiflung und allen voran eine tyrannische Oberschwester (ebenso schmerzhaft gut in ihrer Rolle: Louise Fletcher) – ist für ihn unakzeptabel und lässt ihn gegen die bestehende Ordnung rebellieren, bis er schließlich selbst unter die Räder, beziehungsweise den Elektroschocker gerät. Vorher hat McMurphy gegenüber seinen Anstaltsgenossen aber noch Gelegenheit, einen von vielen Schlüsselsätzen des Films abzusondern: „Was glaubt ihr denn, was ihr seid, verdammt nochmal? Verrückt oder sowas? Ihr seid es nicht!“ Recht hat er, alles eine Frage der Perspektive…