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Trash im Lichtmess

 

Filmjournalist Christian Keßler liest aus seinem Buch „Wurmparade auf dem Zombiehof – 40 Gründe, den Trashfilm zu lieben“ und zeigt Filmausschnitte.

Der wagemutige Filmjournalist Christian Keßler erkundete ein Genre, das andere wohl als den Dreck unterm Fingernagel der Filmindustrie bezeichnen. Er tauchte ein in die Welt des Trashkinos und schrieb ein Buch über seine Recherche mit dem Titel Wurmparade auf dem Zombiehof – 40 Gründe, den Trashfilm zu lieben. „Es gibt eine Welt, in der menschenfressende Kaninchen und Motorradfahrer mit Truthahnköpfen leben. Sie befindet sich auf der anderen Seite der Leinwand, weit jenseits der gewohnten Unterhaltungsstrategien Hollywoods“, heißt es auf der Homepage des Lichtmess Kino. Hier liest der Autor am 18. Dezember aus seinem Werk und illustriert diesen Ausflug mit Filmausschnitten. Übrigens ist Christian Keßler der Meinung, dass der Begriff „Trash“ viel zu oft mit „Schrott“ gleichgesetzt wird. Er schreibt in einem Facebook-Post:

„Das Wort „Trash“ nagt an mir. Ich habe den Begriff im Untertitel meines Buches verwendet, weil ansonsten fast niemand gewußt hätte, wovon das Buch handelt. Absonderliches Kino? Klabauterfilme? (…) Ich fand es ganz passend, dem Begriff gleich im Vorwort zuleibe zu rücken. Trashkino ist Mist. Mit Trashkino putzt man sich den Popo ab. Was wirklich verherrlichenswert und dokumentierenswert ist, ist Schönheit. Schönheit hat ja manchmal eine krumme Nase oder mulmige Angewohnheiten. Aber man weiß sie zu schätzen, denn sie veredelt den Pfad durch das Schnöde.“

Text: Lena Frommeyer