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„Die süße Gier“

 

Der Krimi aus Italien um die Mailänder Familie Bernaschi zeigt den Menschen in einem wirtschaftlichen System, in dem das Recht des Stärkeren gilt.

Geld verdirbt den Charakter – der Spruch hat einen langen Bart und bleibt dennoch wohl für alle Zeit aktuell. Auch der neue Krimi des italienischen Regisseurs Paolo Virzi, Die süße Gier, illustriert eindrucksvoll, inwiefern Moneten die Welt regieren. Schauplatz ist das Land Italien, in dem man trotz des wirtschaftlichen Niederganges noch gut Geld verdienen kann. Entscheidend ist, ob man auf den richtigen Plätzen in der Finanzbranche sitzt. Der Film  zeigt nicht nur die Maschine, die großen Finanzmühlen, die hinter dem System mahlen – er porträtiert von allem auch den Menschen in diesem Konstrukt. Die Story beginnt mit einem Unfall in einer Winternacht. In drei langen Rückblenden erzählt Virzi die Geschichte, die zum Ereignis führte – aus unterschiedlichen Perspektiven. Dabei steht die Mailänder Familie Bernaschi im Mittelpunkt, deren altes Vermögen vom Hausherrn mit dubiosen Bankgeschäften vermehrt wird. Eine verwirrte Hausdame, der verzogene Sohn Massimiliano und seine eigenständige Freundin Serena sind zentrale Figuren, die zeigen, wie unterschiedlich Begierde sein kann und was Geld mit Menschen macht.