Warum sollte man als Hamburger an einer Stadtführung teilnehmen? Weil Sven Amtsberg und Katrin Seddig pikante Details über ein Viertel wissen, die bei normalen Rundgängen unausgesprochen bleiben. Das Literatur-Entertainment-Duo spricht diesmal die ungeschönte Wahrheit über das Portugiesenviertel und seine Entstehung aus. Das war ihrer Meinung nach so:
Der Portugiese hatte alles, was sich ein Hamburger wünschte: dichtes Haar, das ihm auch bei einer leichten Prise keck ins Gesicht weht, das Talent, aus Fisch mehr zu machen als nur Fischbrötchen, und ein sonniges Gemüt ohne den Hang zum Plaudern. Der Hamburger verbrachte also seinen Urlaub oft in Portugal und war ganz traurig, wenn er wieder nach Hause musste. Deshalb entschloss sich der Senat Anfang der siebziger Jahre viel Geld in die Hand zu nehmen, um Portugiesen nach Hamburg zu holen und die Hanseaten glücklich zu machen. Das klappte prima, sie wurden lebensfroher und die Portugiesen bekamen ihr eigenes Viertel – einige fuhren wieder in die Heimat, andere blieben und brühen noch heute tollen Kaffee und kochen leckere Fischgerichte.
TEXT: LENA FROMMEYER
Anmeldung zur Stadtführung vor Ort, Treffpunkt: S-Bahnstation Landungsbrücken, Eingang Hafentor