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Koloniales Hamburg

 

Tania Mancheno (Politologin und Aktivistin) und Jürgen Zimmerer (Professor Afrikanische Geschichte) diskutieren über den Neustart der Erinnerungskultur.

Erst in jüngster Zeit wird auch in Deutschland öffentlich über die eigene Kolonialgeschichte gesprochen: über die Verhandlungen der europäischen Kolonialmächte auf der Berliner Afrikakonferenz 1884/85, über Kolonialhandel und Kolonialverbrechen. Als Welthandelsstadt war Hamburg über Jahrhunderte Teil des europäischen Kolonialsystems. Entsprechend zahlreich sind die Spuren dieses gewaltvollen Erbes: Straßen, Monumente, Handelshäuser. Initiativen und Künstler haben viele dieser Orte erkundet und markiert – durch Hinweisschilder, Vorträge, Performances oder Videoarbeiten. Auch an den Universitäten wird über die Bedeutung der Kolonialgeschichte geforscht, etwa über den Zusammenhang von Kolonialismus und Nationalsozialismus. Hamburg hat als erste deutsche Großstadt beschlossen, ihr koloniales Erbe umfassend aufzuarbeiten und einen Neustart in der Erinnerungskultur zu wagen. Aber wie kann der gelingen? Welchen Stellenwert hat dabei die Perspektive der ehemals Kolonisierten? Das Projekt Stadtkuratorin Hamburg lädt zur Diskussion. Tania Mancheno (Politologin und Aktivistin des Arbeitskreises Hamburg postkolonial) sowie Jürgen Zimmerer (Professor Afrikanische Geschichte) sind die Gäste auf dem Podium.