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Kleine Krisenkunde

 

Die Inszenierung „Eine (mikro)ökonomische Weltgeschichte, getanzt“ verdeutlicht, wie sehr das Wirtschaftsdenken unser Leben bestimmt.

Als Karl Marx auf die Idee kam, dass die ökonomische Basis den Überbau von Kultur, Politik und Religion bestimmt, ahnte er wohl nicht, wie sehr seine Worte heute nachhallen würden. Die Wirtschaftskrise avanciert zum gefühlten Dauerzustand unserer Zeit. Wie sehr die Ökonomie unseren Alltag bestimmt, erforschten drei Jahre lang unter der Leitung von Pascal Rambert die Einwohner einer Pariser Vorstadt. Aus ihren privaten Erzählungen gestaltete der Regisseur einen Theaterabend. Eine (mikro)ökonomische Weltgeschichte, getanzt wurde bereits in Frankreich, Japan und Deutschland aufgeführt und entstand jedes Mal aufs Neue. Nun folgen 40 Hamburger dem innovativen Impetus Ramberts und beleuchten gemeinsam mit Schauspielern, Tänzern und einem Chor unterschiedliche Wirtschaftssysteme – vom Tauschhandel der Naturvölker bis zu hochkomplexen Finanzverflechtungen.

Text: Natalia Sadovnik