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Bertini-Preis

 

Ralph Giordanos Roman „Die Bertinis“ war Namensgeber des Hamburger Vereins, der seit 17 Jahren junge Menschen mit Zivilcourage auszeichnet.

„Lasst euch nicht einschüchtern“, ist die Kernbotschaft des Bertini-Preises, der Zivilcourage ehrt. Jährlich wird er in Hamburg an Jugendliche vergeben. Sich einzumischen, wenn man Unrecht beobachtet, aufzustehen gegen Unrecht, Ausgrenzung oder Gewalt ist unheimlich wichtig aber auch eine heikle Angelegenheit. Denn wenn man Täter konfrontiert, wird man womöglich selbst zum Opfer. Ein tragischer Umstand, der jedoch viele Menschen nicht abschrecken kann. Die Schülerinnen und Schüler, die am 27. Januar im Ernst Deutsch Theater mit dem Bertini-Preis ausgezeichnet werden, haben sich hauptsächlich in (schulischen) Projekten gegen „Vergessen, Verdrängen, Verleugnen von Unrecht, Ausgrenzung und Gewalt“ eingesetzt. Im letzten Jahr stand beispielsweise die Abiturientin Jessica Köster auf der Bühne. Sie folgte den Spuren des Kolonialismus in Hamburg. In einem fiktiven Tagebuch schrieb sie die Erlebnisse des Kameruners Samson Dido auf. Dieser trat 1886 in einer der Völkerschauen des Zoobetreibers Carl Hagenbeck auf. Die Preisverleihung findet am Gedenktag für die Opfer des Nationalsozialismus statt.

Text: Lena Frommeyer