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„Birdman“

 

Die erste Komödie von Alejandro González Inárritu („Babel“) ist überragend inszeniertes, doppelbödiges Darstellerkino. In den Hauptrollen: Michael Keaton und Edward Norton.

Riggan Thompson (Ex-Batman Michael Keaton) wurde als Comic-Superheld zum Filmstar, doch hat man ihn längst vergessen. Mit einer Broadway-Inszenierung möchte er ein Comeback in die Liga der ganz Großen schaffen. Als Hauptdarsteller engagiert Riggan den exzentrischen Mark Shiner (Edward Norton), der sich als unberechenbarer Heißsporn erweist. Die Premiere naht und Thompson wird von den zahlreichen Frauen seines Lebens und bedrohlichen Stimmen in seinem Kopf geplagt. In seiner ersten Komödie nimmt Alejandro González Inárritu (Babel) die wahnwitzige Unterhaltungsindustrie und das Trachten nach medialer Aufmerksamkeit gnadenlos auf die Schippe. Birdman ist zugleich Satire und Künstlerdrama, bei dem sich Edward Norton sowie der von ihm gespielte Mark Shiner im Sinne des Method Acting vollkommen in ihrem Charakter auflösen und schauspielerisch aufs Ganze gehen. Überragend inszeniertes, doppelbödiges Darstellerkino.

Text: Natalia Sadovnik