Meisterwerke und groteske Flops: Ron Manns Filmporträt über den US-Regisseur Robert Altman läuft am 22. Februar im Abaton.
In den 70ern war Robert Altman (1925–2006) Amerikas Antwort auf Federico Fellini – ein Autorenfilmer in Hollywood, der das Studiosystem mit seinen filmischen Höhenflügen immer wieder sprengte und auf das Geld der Produzenten doch angewiesen war. Aus diesem Widerspruch entstanden Meisterwerke wie The Long Goodbye (1973), eine wundervolle Raymond-Chandler-Modernisierung, der vielstimmige Country-&-Western-Reigen Nashville (1975) oder das gefeierte Episodenstück Short Cuts (1993). Aber eben auch groteske Flops wie Popeye – Der Seemann mit dem harten Schlag (1980). Der Kanadier Ron Mann, seit Comic Book Confidential und Twist ein ausgewiesener Kenner populärer Unterhaltung, hat mit Altman zu dessen 90. Geburtstag ein vielschichtiges Porträt geschaffen, das den Regisseur aus der Sicht Familienangehöriger zeigt, aber auch eine illustre Schar ehemaliger Mitarbeiter versammelt. Altman-„Regulars“ wie Elliott Gould und Lily Tomlin sind dabei, aber auch späte Bekannte wie der Regisseur und momentan führende „Americana“-Spezialist Paul Thomas Anderson, der Altman ganz besonders schätzte.