Anna F. mag Camping, im Tourbus feiern, Henne im Korb sein, Fußball und Jimmy Page (Led Zeppelin). Anna F. hasst das Wort „Humankapital“, das Geräusch von platzenden Luftballons, Lakritz und Raumspray. All das erfährt man beim Lesen des Frage-Antwort-Spiels zwischen der österreichischen Popsängerin und dem Tagesspiegel. Die Liste klingt sowohl nach dem Mädchen von nebenan, als auch nach einer Frau, die gerne auf den Putz haut. So in etwa kann man auch das neue Album der 28-Jährigen beschreiben. Poppig und eingängig klingen die Melodien auf King In The Mirror – sie treffen aber auf unartige Texte, wie beim Song DNA, in dem Anna F. die Zeile „It’s ok, I just wanna fuck your friends“ singt, während ihr im Musikvideo geschmolzene Eiscreme von der Waffel über die Hand läuft. Böse, böse. Mittlerweile lebt Anna F. in Berlin, tourte im März als Opener mit dem britischen Singer-Songwriter James Blunt durch Deutschland, Österreich, der Schweiz sowie Italien, und steigt – weil’s so schön war – im Anschluss direkt wieder mit ihrer Band in den Tourbus. Nächster Halt: Nochtspeicher.
TEXT: LENA FROMMEYER