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„10 Milliarden“

 

Der Dokumentarfilmer Valentin Thurn sucht schon nach Lösungen für die Ernährung der Weltbevölkerung. Zur Hamburg-Premiere kommt er ins Abaton.

„Jeder hat das Recht, gutes Essen zu bekommen“, erklärt Will Allen. Der ehemalige Profi-Basketballer, der einen Bauernhof in einem Armutsviertel von Milwaukee gründete, zählt zu den beeindruckendsten Personen, die Valentin Thurn in seinem Film 10 Milliarden zu Wort kommen lässt. Darin geht er der Frage nach, wie wir alle satt werden, jetzt und im Jahre 2050, wenn die Erdbevölkerung 10 Milliarden Menschen umfasst. Seine filmische Erkundungsreise führt ihn rund um den Erdball, in die Labore der Agrarindustrie, wo gentechnisch verändertes Hochleistungssaatgut entsteht, und auf die Felder indischer Bauern, die damit schlechte Erfahrungen machen; auf eine Soja-Plantage in Mosambik, wo Kleinbauern zugunsten megalomaner Viehfutterhersteller enteignet werden, und zu deutschen Ökobauern, die auf deren Produkte dankend verzichten. Was Allen für Milwaukee konstatiert – „99 Prozent der Lebensmittel, die hier konsumiert werden, werden aus über 2.000 Kilometer Entfernung herangefahren“ – gilt mehr oder weniger auch für europäische Metropolen. Um immerhin diesen Wahnsinn zu mindern, hat Thurn das Portal Taste of Heimat gegründet, das Konsumenten mit regionalen Produzenten vernetzt – damit jeder sein Recht wahrnehmen kann, gutes Essen zu bekommen. Zur Hamburg-Premiere kommt der Regisseur Valentin Thurn am 10. April ins Abaton Kino.