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That Lovely Girl

 

Die israelisch-französisch-deutsche Co-Produktion erzählt die abgründige Geschichte einer inzestuösen Beziehung. Der Film läuft im Abaton.

Den Film „schwierig“ zu nennen, wie Regisseurin Keren Yedaya das beim Screening in Cannes getan hat, ist eindeutig untertrieben. Er ist eine ununterbrochene, 97-minütige Aufeinanderfolge von Schmerz, Depression und noch tieferem Schmerz. Was auf den ersten Blick wie eine beinahe gewöhnliche Beziehung wirkt – abgesehen von dem enormen Altersunterschied zwischen dem über 60-jährigen Moshe und der jungen Tami –, entpuppt sich bald als erschütternde Ehe-Karikatur, die von rohem Sex, aggressiver Nähe und kalkulierter Zärtlichkeit beherrscht wird. Der israelische Film von 2014, der im Original mit Untertiteln gezeigt wird, erzählt die Geschichte eines krassen Inzestfalles. Ob sich am Ende nur noch der Abgrund auftut und alles verschluckt oder ob die Erzählung irgendwie auch im Angesicht des Bösen noch zu einer versöhnlichen Aussicht findet und warum (nicht) – kann der Hamburger Co-Produzent Michael Eckelt beantworten, der den Film bei der Premiere im Abaton vorstellt.

Text: Nik Antoniadis