Zart gehauchter Country-Soul: Der Sohn christlicher Missionare bringt den Sound der Südstaaten in den Nochtspeicher.
Er ist ein echter Crooner: Matthew E. White destilliert aus seiner brüchigen rauen Stimme mehr Zucker, als man es dem bärtigen, stämmigen Hünen mit dem langen Haar zugetraut hätte. Sie ist das klebrige Topping für die opulenten Arrangements des 32-jährigen Singer-Songwriters aus Virginia, dessen Sound irgendwo zwischen Country-Soul, Tropical und Gospel einzuordnen ist, wie auch sein aktuelles Album Fresh Blood, das er im März vorlegte, eindrucksvoll belegt. Dass diese Mischung ziemlich grooven kann, bewies der Sohn christlicher Missionare zuletzt mit einem Auftritt bei US-Talker David Letterman, wo er samt Band, Gospelsängern und Bläsern aufschlug. Schön, wenn die auch im Nochtspeicher dabei wären. Und natürlich ganz viel Zuckerguss.
Text: Theresa Huth