Wissenschaftler mit Wahnvorstellungen töten Krankenschwestern – im Schauspielhaus wird Naturwissenschaft mit Thrill und Slapstick geboten.
Drei Physiker sind Patienten einer beschaulichen Schweizer Psychiatrie-Klinik. Der eine hält sich für Einstein, der zweite für Newton und dem dritten, Möbius, erscheint der König Salomo und diktiert ihm physikalische Gesetze. Ab und zu tötet einer von ihnen eine Krankenschwester. Möbius gibt allerdings nur vor, geisteskrank zu sein, denn er hat die Weltformel entdeckt, die in falschen Händen ein großes Unheil anrichten könnte. Mit viel Slapstick und Mut zum Wahnsinn inszenierte Sebastian Kreyer vor über einem Jahr Tennessee Williams’ Glasmenagerie. Der Jungregisseur, der einige Jahre lang als Regieassistent mit Karin Henkel arbeitete, knöpft sich nun einen weiteren Klassiker des 20. Jahrhunderts vor. Die Physiker von Friedrich Dürrenmatt ist eines der erfolgreichsten deutschsprachigen Stücke und die Frage nach dem Kontrollverlust über den technischen Fortschritt scheint aktueller denn je.
Text: Natalia Sadovnik